Sonntag, 11. Dezember 2011

Die erste Jagd

Vor einiger Zeit lernten wir durch Zufall eine ortsansässige Jägerin kennen. Wir unterhielten uns und wie es sich halt so manchmal ergibt, wir erzählten von unserem Interesse an der Jagd und sie lud uns spontan zu ihrer nächsten Jagd ein. Als wir dann tatsächlich auch ein paar Tage eine schriftliche Einladung erhielten, war die Freude groß.

Gestern morgen war es soweit. Um neun Uhr trafen wir am vereinbarten Treffpunkt ein und wurden direkt von Allen mit einem standesgemäßen Waidmannsheil begrüsst.
Nach kurzer Einweisung wurden Jäger,Treiber und Hundeführer postiert und dann konnte das erste Treiben auch schon losgehen. Wie gut, dass ich vorher nicht wusste was mich erwartet... Als Treiber mussten wir steile Ufer hoch klettern und durch hohes Brombeergebüsch kämpfen. Die Dornen versuchten mit aller Macht uns festzuhalten.... Es war schon eine Tortur, aber wir waren erfolgreich denn schon bald vielen die ersten Schüsse.
Das erste Treiben endetete sehr erfolgreich, erfolgreicher als alle erwartet hatten.
So war es dann auch nicht so schlimm, dass beim zweiten Treiben weniger geschossen wurde. Trotzdem war es gefährlich, ein flüchtendes Reh kam direkt auf mich zu gehetzt - und das mitten im steilen Ufer. Gerade rechtzeitig konnte ich mich noch wegdrehen und an einem Baum festhalten. Ansonsten hätte es mich umgerannt oder ich wäre das mühevoll bestiegene Ufer wieder runtergepurzelt...

Für das dritte Treiben hatten wir die Erlaubnis Heidi mitzunehmen. Also Heidi schnell abgeholt und mit zum letzten Treffpunkt genommen. Trotz erlegtem Wild und Schweiß auf dem Boden blieb sie relativ ruhig.
Dann ging es endlich los, da drehte sie natürlich richtig auf. Aber sie durfte natürlich nur an der Leine mit.
Aber was soll's... Sie konnte alles machen was sie sonst nicht durfte, bellen, an der Leine ziehen, durchs Unterholz, Gebüsch  und Geäst rennen und die ganze Zeit die Nase auf der Boden haben. Nur der Dirk am anderen Ende der Leine störte sie vielleicht etwas...

An der Jagdhütte angekommen habe ich Heidi nochmal ganz nah an das Wild herangeführt. Sie war sehr interessiert, aber sehr ruhig und voller Respekt. Ich bin stolz, sie hat das wirklich gut gemacht.

Der gestrige Tag war sehr, sehr interessant. Ich habe sehr viel gesehen, viel gelernt, viel erlebt und interessante Gespräche geführt. Alle Menschen und alle Hunde sind unversehrt zurückgekommen (von den Dornenmacken mal abgesehen), das geschossene Wild musste nicht leiden, die Frischlinge waren zu klein und hätten den Winter vermutlich nicht überlebt, es musste nichts nachgesucht werden.

Das Projekt Jagdschein rückt näher!


Heidi einen Tag nach der Jagd - scheint doch nicht nur für uns anstrengend gewesen zu sein...


2 Kommentare:

  1. Hört sich nach einem sehr erlebnisreichen und interessanten Tag für Mensch und Hund an. Heidi sieht jedenfalls sehr geschafft, aber zufrieden aus ;-)

    Das war bestimmt nicht eure letzte Jagd, oder?

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  2. Wau, wir sind beeindruckt. Das muss ein tolles Erlebnis für euch gewesen sein. Kompliment für Heidi. Bestimmt hat sie von den vielen neuen Eindrücken geträumt.
    Liebe wauzis von Emma und Lotte

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